Das wundervoll humorvolle Paar Sina und Alex lernte ich auf der Hochzeitsmesse in Heilbad Heiligenstadt im Januar 2015 kennen. Beide beruflich sehr eingespannt und auch nicht unbedingt entscheidungsfreudig standen sie noch ganz am Anfang ihrer Hochzeitsplanungen. Ihr Wunsch war eine moderne freie Trauung – ganz persönlich und bloß nicht zu steif.
Einige Locations hatten sich die beiden schon angeschaut – letztendlich fiel die Entscheidung dann auf das Sachsenross Golfrestaurant im Hardenberg Golfresort. Die Zeremonie sollte in der Hardenberg Burgruine stattfinden. Das Wunderbare ist, dass sich das Standesamt Nörten Hardenberg dazu bereit erklärte, die Trauung gemeinsam mit der freien Rednerin durchzuführen. So ist die einzigartige Trauzeremonie auch rechtskräftig. Das spart neben Zeit auch Geld – es genügt ein Kleid, ein Brautstrauß, ein Anstecker, einmal Familie-zum-Essen-einladen und und und…
Nachdem wir das Grundgerüst für die Hochzeit besprochen hatten und ich Sina und Alex für die Farbkombination Grün-Lila-Aubergine begeistern konnte, gaben wir fix die Einladungen in Auftrag – natürlich bei Shoo-Design in Leinefelde. Denn Papeterie von der Stange wäre ja langweilig.
Danach lernten Sina und Alex die vorgeschlagenen Dienstleister kennen. Alles passte wie Faust auf´s Auge und ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viel gelacht habe.
Manchmal guckten uns die Leute in den Cafés schon schräg an. Ganz nach dem Motto “Was fällt denen eigentlich ein, so unverschämt gute Laune zu haben?” Aber das war uns ganz egal. Es war herrlich, die entspannte Fröhlichkeit der beiden zu beobachten. Mich riss es immer wieder total mit. Wir lachten, bis es mir hinter den Ohren wehtat.
Auch die wundervolle Rednerin Mirjam Zacharias genoss die immer-heitere Stimmung und die tief-verliebten Blicke zwischen den beiden. Bei einem seeeeeehr langen Frühstück in der Villa Cuba in Göttingen lernte sie das Paar und ihre außergewöhnliche Verlobungsgeschichte kennen. Uns allen liefen dabei zwischendurch die Tränchen.
Kurz vor der Hochzeit ging es dann an die Details – Floristik und Dekoration in knalligem Grün und Lila – was für ein Fest!
Für die runden Tische eignen sich auch hohe Dekorationen – zumindest dann, wenn sie so hoch sind, dass man darunter durchschauen kann. Also fiel die Wahl auf Martinivasen, welche von dem Floristik-Team von maison de la fleur reich bestückt und dekoriert wurden. Passend dazu fertigten sie natürlich auch den Brautstrauß, den Anstecker und ein ganz besonderes Ringkissen.
Die Serviettenringe drehten die Braut und ich an einem wunderschönen Sonnentag aus Dekodraht. Damit sich niemand an den scharfen Kanten verletzt, setzten wir kleine Perlen an die Draht-Enden. Später wurden dann die gerollten Servietten hineingesteckt. Die Namenskärtchen kamen frisch vom Strauch. Flieder-Blätter haben eine so schöne Herz-Form. Was würde besser zu einer Hochzeit passen?
Als Pendant dazu stand am Eingang ein siebenfach-verästelter Tannenzweig (der hat die klarste Abgrenzung durch die gerade Verästelung). Am frühen Morgen beschriftete ich noch fix die frisch gezupften Blätter und befestigte sie mit Heißkleber an den Zweigen. An die Enden hängte ich Glaskugeln, in denen die Buchstaben “SINALEX” schwebten. Sieben Tische – sieben Buchstaben. Auf den Tischen standen große, grün gefärbte 3D-Pappmaché-Buchstaben und jeder fand auf dem Blatt im Serviettenring seinen Namen.
Auch eine Candy Bar hatten sich die beiden gewünscht (ganz besonders Alex, das Süßigkeitenmonster). Die Süßigkeiten und Knabbereien suchten wir gemeinsam aus. Immer mit einem kleinen Kompromiss…”Das schmeckt soooo lecker!” “Das passt aber nicht 100%-ig ins Farbkonzept!”. Am Ende wurde aus einer kleinen Candy Bar eine doch recht große. Egal, die Reste kriegt Alex bestimmt aufgegessen.
Essen ist den beiden überhaupt sehr wichtig – obwohl man es ihnen kaum abkauft, so schlank und rank wie sie sind. Doch das häufigste Wort während den ganzen Vorbereitungen war “Cupcakes”. Nachdem sie bei Christian Bach aus Kassel einige der duftenden und reich verzierten Kunstwerke probiert hatten, waren sie nicht mehr zu halten. Ja, die Dinger haben eben einen gewissen Suchtfaktor.
Nachdem ich dann auch die letzten Details mit den unglaublich engagierten Trauzeugen abgesprochen hatte, konnte es endlich losgehen. Die Braut und ihre Trauzeugin wurden von Andrea Meyer (La Beauté Göttingen) geschminkt und frisiert – natürlich ganz gemütlich bei einem Gläschen Sekt im heimischen Wohnzimmer.
Der Bräutigam wartete ganz geduldig – und wie es sich gehört – bei seinen Eltern. Nachdem ich in der Burgruine alles vorbereitet hatte, wurden Sina und ihre Trauzeugin Anja mit dem Hochzeitsauto (ein roter LDT) zur Burgruine gefahren.
Drinnen stand und saß schon alles bereit. Die Gäste hatten Platz genommen, die Trauzeugen-Stühle waren in greifbarer Nähe hinter dem Brautpaar platziert, die Rednerin Mirjam Zacharias und die Standesbeamtin Stefanie Brendel warteten gespannt auf den Anblick der wunderschönen Braut und auch der Videograf Lars Zacharias und der Pianist Wolfgang Herbst standen in den Startlöchern.
Doch was war das? Irgendwer hatte es (zu) gut gemeint und ein paar Krümel auf dem Tisch am Platz des Brautpaares weggewischt. Oh nein – das war doch Absicht und hatte einen tieferen Sinn. Mirjam hatte die Krümel extra platziert, um mit einem neckischen Spruch auf das “Krümelmonster” Alex einzugehen. Und jetzt war der Witz dahin. Doch manchem liegt ja das Improvisieren und so pulte sie aus dem Mauerwerk der Burguine ein paar klitzekleine Bröckchen. Zwar keine echten Krümel – aber essen sollte die ja eh keiner mehr.
Nun konnte es aber wirklich losgehen. Sobald die Musik erklang, betrat Sina mit ihrem Vater die Burgruine. Sie sah bezaubernd aus….
Das ist immer der Moment, in dem ich gerne bleiben würde, um die Zeremonie mitzuerleben. Gerade bei einer so einzigartig schönen Trauung möchte man gerne Mäuschen spielen. Doch es gibt ja draußen immer einiges vorzubereiten und es beruhigte mich sehr, dass ich mir später das Video angucken konnte.
Draußen stand schon ein kleines Team vom Restaurant Sachsenross bereit. Sie warteten schon auf den Startschuss, damit sie den Empfang vorbereiten konnten. Kühle Getränke und Canapés sollten nach der Zeremonie die Gaumen erfreuen. Leider spielte das Wetter nicht mit. Hat man in einem solchen Moment kein Zelt, steht man wortwörtlich im Regen. Doch kurz vor Ende der Zeremonie war der Wettergott gnädig und riss für uns die Wolkendecke auf. Schnell holte wir alles aus den Zelten, wischten die Stühle und Tische ab und stellten alles bereit.
Dann kamen auch schon die mit Helium gefüllten Luftballons von E.I.S. Ballondesign. Nun noch fix die Antennenschleifen anbringen und es konnte weitergehen.
Nachdem das frisch verheiratete Paar gemeinsam mit ihren Trauzeugen in der Burgruine das Sand-Ritual durchgeführt hatten, kam nun ein zweites Ritual an die Reihe. Jede Familie bzw. jedes Paar hatte in den Wochen vor der Hochzeit einen ganz besonderen Stein gesammelt. Auf den Stein hatten sie einen persönlichen Wunsch für das Paar geschrieben. Da kam einiges zusammen – von kleinen Steinchen bishin zu richtig großen, schweren Brocken und verzierten Pflastersteien.
Alle Gäste hatten dem Paar ihre Glückwünsche persönlich ausgesprochen und ihren Stein in den Korb gelegt. Nun konnte die Hochzeitsgesellschaft die Ballons steigen lassen. Gut, dass das Wetter weiter hielt.
Danach fuhr ich schnell zur Location vor – gucken, ob alles bereit ist. Fröhliches Hupen kündigte das Eintreffen der Hochzeitsgesellschaft an.
Als Sina und Alex zum ersten Mal den dekorierten Wintergarten des Golfrestaurants sahen, strahlten sie von einem Ohr zum anderen. “Yes! So muss es sein”, dachte ich glücklich.
Die leckeren Kuchen, die die Gäste gebacken hatten und die Cupcake-Torte standen auch schon bereit. Christian Bach hatte wieder einmal ein wahres Meisterwerk geschaffen. Darauf hatte sich das Brautpaar schon den ganzen Tag gefreut – mindestens.
In den Pausen zwischen dem Essen und den kleinen Überraschungen der Gäste fanden die Fotoshootings statt. Laura Herale setze das Brautpaar, die Familien, Gäste und die vielen kleinen Details gekonnt in Szene.
Nach der Hochzeitssuppe und dem üppigen und verdammt leckeren Buffet heizte DJ Jan da Silva den Gästen richtig ein. Es wurde getanzt und mitgesungen, die Schuhe blieben nicht lange an den Füßen und es war schwierig einen Tanzflächen-leeren Moment abzupassen, um die Bildershow zu starten. Doch irgendwann kam er – und auch dieser sehr persönliche Einblick in das Leben der beiden war absolut rührend und mit einer ordentlichen Portion Humor versehen.
Als Sina um Mitternacht dann den Brautstrauß mit etwas viel Schwung unter die Decke geklatscht hatte und das immer-hungrige Paar den Currywurst-Brunnen eröffnet hatte, wollte ich eigentlich nach Hause fahren – es war ein langer Tag. Doch Sina und Alex baten mich, noch zu bleiben. Eigentlich mache ich das ja nicht. Schließlich ist das mein Job und ich bin Diensleister und kein Gast. Aber die beiden waren mir in der ganzen Zeit dermaßen ans Herz gewachsen, dass ich ihnen auch diesen Wunsch nicht ausschlagen konnte.
Also blieb ich und tanzte und feierte mit ihnen, bis ich nicht einen Schritt mehr gehen konnte. Es war herrlich!
Übrigens: Sina und Alex sehen auch knappe zwei Monate nach der Hochzeit überall Grün-Lila und schicken immer fleißig Fotos von ihren neuesten Entdeckungen.
Planung & Dekoration: Sensevent Hochzeits- & Eventplanung
Papeterie: Shoo-Desing
Floristik: maison de la fleur
Hochzeitstorte: Chocolaterie & Patisserie Christian Bach
Brautstyling: La Beauté Schönheit von Kopf bis Fuß
Fotografie: Lovely Wedding – Laura Herale
Videografie: Traumovie – Lars Zacharias
Alleinunterhalter: DJ Jan da Silva
Freie Traurednerin: Textbüro Wortlaut – Mirjam Zacharias
Pianist: Wolfgang Herbst
Trau-Location: Hardenberg Burgruine
Empfang: Restaurant Sachsenross
Feier-Location: Sachsenross Golfrestaurant im Hardenberg Golfresort